Mittwoch, 11. Juni 2014

Die beruehmt beruechtigte Gibb River Road


Was ein Glueck wir hatten. Kaum in Broome angekommen treffen wir zufaellig 2 Reisende mit Gelaendewagen, allerbestens ausgestattet, die statt der Landstrasse lieber die "Gibb" erkunden wollen! Die beiden suchen nach Gleichgesinnten um Spritkosten zu teilen und ich und eine andere Deutsche suchen zusammen nach einer Mitfahrgelegenheit - wie perfekt!
 
Na da sind wir ja sowas von dabei!
 
 
 
Diese eine Strasse, die durch die Kimberleys von Derby bis Kununurra reicht, ist 660 km lange unbefestigte Strasse die voll von beeindruckenden Naturwundern steckt. Wenn man sich fuer die Gibb entscheidet, braucht man definitiv einen Gelaendewagen. Die Wege sind mitunter sehr schlecht und fordern dem Fahrer einiges ab. Da koennen 50 km schon mal 3 Stunden dauern und man wird im Auto ordentlich durch geschuettelt. Backpacker sieht man hier nicht viele, es sei denn sie reisen mit einem Tourbus mit Allradanrieb. Das kostet fast 2.000$ fuer 9 Tage...
Wir koenenunsalso mega gluecklich schaetzen!
 
 
 
 
Die Boab Baeume sind charakteristisch fuer die Kimberley region. Der Stamm ist super dick, aber hohl von innen. Die Frucht ist quasi eine grosse, haarige Nuss, ist aber nicht wirklich essbar, im Gegensatz zu den Wurzeln.  Manche dieser Baeume sind bis zu 15.000 Jahre alt. Aborigines nutzten sie als Unterschlupf, fuer Medizin, Essen und witziger weise auch als Gefaengnis.
 
der Prison tree in derby
                        



 
 
Entlang der Gibb gibt es viele interessante Wanderwege, wie zum Beispiel zu Tunnel creek. Wir wandern DURCH einen Berg! Mit Taschenlampen ausgestattet geht es wenige Kilometer durch die dunkle Hoehle, teils muessen wir durch den Bach.




 
Jede Moeglichkeit Sprit nachzufuellen muessen wir wahrnehmen, auch bei laecherlich hohen Preisen








ein Suesswassercroc, also kein Grund zur Sorge




 


 
Definitiv einer meiner Favoriten: Bell Gorge!
Ein schoener Walk entlang kleiner Baeche und Klettern entlang der Schlucht hat sich eindeutig gelohnt





 
 
Unten angekommen haben wir uns die Erfrischung definitiv verdient!
 


Und so sieht unser Zuhause fuer ein paar Wochen aus. Gecampt wir zum groessten Teil irgendwo im Busch.


der Anhaenger ist superpraktisch mit ausfaltbarem Zelt und ueche zum Aufklappen


Ich will ja ehrlich mit euch sein, wenn man viel wild campen will, is da nicht viel mit Dusche jeden morgen. Aber mit der Alternative unter Wasserfaellen zu duschen habe ich mich sehr schnell angefreundet.

Galvans Gorge

Barnett Gorge

 



 
 
 
 
 
Auch stundenlange Wanderungen machen sich hier bezahlt...



mitchell falls
..mit Lunch am Wasserfall...
  
 
 
Little Mertens Falls
 

 .. Oder einer Nackenmassage!
 
 
 
a curious waterdragon
 

Big Mertens Falls
 
 
Auch in diesem Nationalpark finden wir alte aboriginal art
 



Also es gibt da wie gesag die Suesswassercrocs, die quasi ungefaehrlichen, und die Salzwassercrocs, die sehr gefaehrlichen. Sprich man sollte dem Meer in den Kimberleys lieber fern bleiben, zumindest wenn es ums schwimmen geht. Aber natuerlich auch wegen den Box jelly fish, den Haien und Stachelrochen...




Mangroven sind immer ein Warnzeichen - hier sind crocs unterwegs!

Eine ganz neue Erfahrung in den Kimberleys war Fischen fuer mich. Ist gar nicht so langweilig wie man denkt, zumindest nicht wenn man am richtigen Ort die Leine wirft. Wir waren sehr viel Fischen und hatten daher sehr, sehr viel frischen Fisch. Jeden Tag. Himmlisch! 


Mein erster Fang: Black Tip Reef Shark
 
 
Lachs, frischer gehts nicht!

Fingermark
Barakuda


Mein kleiner Triumph: ein fetter Dorsch!


Und der ganze Fisch muss natuerlich noch filletiert werden. Da bin ich jetzt eindeutig Profi drin
 





Unsere "Badewanne"


Ein Campfeuer gehoert natuerlich zum Buschcampen dazu. Manchmal Kochen wir auch ueber dem Feuer, zumindest wenn uns das Gas ausgeht...



Unter anderem besuchen wir die Mission Kalumburu. Das ist eine kleine, alkoholfreie Gemeinschaft von Aborigines im Norden der Kimberleys. Dort wird vorallem versucht die Kinder zu bilden und ihnen eine gute Zukunft zu verschaffen. Viele Kinder gehen nicht zur Schule weil ihre Eltern es auch nicht getan haben. Um dem entgegen zu wirken verleiht die Schule jede Woche Preise an gute Schueler und veroeffentlicht die Namen der bestehenden Schueler.
Gemeinschaften wie diese werden grosszuegig vom Staat unterstuetzt.


 

die schoene Cockburn Range


So, jetzt kommen wir nochmal zu dem Punkt ' Man braucht einen Gelaendewagen'. Ab und zu fuehrt die Gibb naemlich durch einen Fluss hindurch. Zudem sind in diesen meist auch crocs, sprich du willst nicht halben weges den wagen schieben muessen
 



An diesem river Crossing haben wir zum Beispiel ein paar naechte gecampt.


sunset am pentecost river
Das beste kommt ja bekanntlich zum schluss. Die El Questro Gorge ist einfach so wunderschoen tropisch und erinnert mich an Queensland. Vorallem der Walk zur Gorge war herausfordernd, aber es war es 100%ig wert!
 
 

Wir starten den Tag mit einem Bad heissen Quellen

die Zeebedee Springs
 
.. und dann gehts los ueber stock und stein 







 






Wir haben ein perfektes Timing und haben die gorge ganz fuer uns allein





 




Teilweise muessen wir ziemlich tiefe wasserloecher durchqueren


 

Emma Gorge ist unser letzter stop bevor wir die Gibb verlassen und rundet unseren hammermaessigen 4 Wochen trip perfekt ab



Ich hatte auf der Gibb ne suuuper Zeit und kann es jedem erfahrenem Fahrer mit dem richtigen Equipment nur empfehlen. Die schlechten Wege haben uns jedoch viele Autoprobleme verschafft, womit wir nicht rechnen konnten. Jedes Auto haelt aber an und bietet hilfe an wenn man sie braucht - jeder sitzt schliesslich im gleichen Boot.
 
Ich muss mich hier nochmal entschuldigen, dass ich mich in den Kimberleys so lange nicht melden konnte. Im Busch gibts weder soetwas wie Empfang noch Internet, man braucht es nunmal nicht.
Aber wie ihr seht ging es mir ja blendend!