Donnerstag, 26. Februar 2015

Plaene aendern sich

Nach Timor-Leste gehts wieder für einen Tag nach Darwin und dann an das andere Ende von Australien  nach Sydney! Meine Arbeit im Reisebüro hat mir den Transfer angeboten, da im Januar in Darwin Regenzeit und damit Nebensaison für Tourismus ist. In Sydney hingegen ist Hochsaison und schönes Wetter :)
Ich komme kurz vor Silvester an und erlebe den ersten großen Countdown der Welt für das neue Jahr. Die Feuerwerke waren schon nicht schlecht, aber für mich war die Stadt viel zu überfüllt. Die Silvesternacht endet um 3 Uhr morgens mit dem Diebstahl meines 3 nur Monate altem Handys - also hatte die letzte Nacht in 2014 einen bitteren Nachgeschmack für mich..




Ich wohne in Sydney erstmal mit meinem Freund Graham & seiner Familie und mach mich von dort auf Wohnungssuche. Am 02/01 fange ich an im berühmten Stadtteil Bondi zu arbeiten.. richtig gefallen tut es mir aber nicht. Es ist genau der selbe Job den ich schon in Darwin hatte, aber es ist nicht das gleiche. Meine deutschen Kollegen reden die ganze Zeit Deutsch mit mir, wogegen ich allergish bin (wir sind schließlich in Australien und nicht in Deutschland) und Sydney ist einfach zu stressig. Jeder ist immer in Eile und rennt einen halb um, um den nächsten Bus zu kriegen und man hat nie eine ruhige Minute. Sogar am Strand in Bondi Beach drängelt man sich ins Wasser. So hab ich es zumindest empfunden.. 



Also entscheide ich mich spontan von jetzt auf gleich meinen Job am Zahltag zu kündigen und mit Graham nach Tasmanien zu reisen.Er hat sich in Sydney ein Auto gekauft und fährt für den Sommer runter zu meinem Lieblingsstaat -  Da komm ich doch mit! Obwohl ich einen festen Job und gute Bezahlung in Sydney sicher hatte, wäre ich dort auf Dauer verrückt geworden. Geld ist schließlich nicht alles. 

Kueste von New South Wales




Also gehts mit der Fähre 2 Tage später nach Tassie. Dort reisen wir ein wenig durch den Norden Tassie's und finden schließlich (innerhalb einem Tag Jobsuche) Arbeit auf einem Erdbeerfeld. Es ist nicht die beste Bezahlung und bereitet viel Rückenschmerzen, aber wir ziehen es für 2 Wochen durch um ein bisschen Taschengeld für einen kleinen Roadtrip anzusparen. 





Anfang Februar reisen wir 2 Wochen die Ostküste Tasmaniens runterund campen jede nacht unter den Sternen




Sonnenuntergang in Deloraine





Australia Day verbringen wir am Bay of Fires und campen am Strand :)







Die roten Felsen geben Bay of Fires seinen Namen
Auf Wasserfaelle muessen wir in Tasmanien natuerlich nicht verzichten. Unser Favorit: Lyffe Falls!




Lyffe Faaaaaalls!










Schnabeltier gesichtet!!!


Ein Campfeuer darf natuerlich auf keinem Roadtrip fehlen


Einer unserer Lieblingsorte an der Ostkueste war definitiv Bicheno und das Blowhole, das bei jeder grossen Welle eine Wasserfontaene speit!









Fuer eine Nacht begeben wir uns im Sueden der Ostkueste nach Maria Island, was bekannt fuer ihre tollen Sandstein Klippen, Fossile und Wildlife ist.








Millionen Jahre alte Fossile
Kaenguru


Pademelon


Mein Lieblingstier: ein Wombat (quasi ein plueschiger grosser Stein auf Beinen)





Was ich an Tasmanien liebe sind die Menschen, die 1000 x freundlicher sind als in Sydney, die vielen verschiedenen Nationalparks und das viele Wldlife. 
Wir haben viele Tiere gesehen die so typisch australisch sind wie zb. Echidnas, Wallabies, Pademelons,Kängurus,  Schnabeltiere, Wombats, Skorpione, Kookaburras und eine Tigernatter. 
Auch wenn ich nur für 1 1/2 Monate zurück nach Tasmanien gegangen bin, hab ich es nicht bereut. Meine Zeit in Australien ist bald zuende und ich hab das Gefühl, dass ich wirklich das meiste aus meiner Zeit gemacht habe und die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Ich fühl mich jetzt bereit Australien zu verlassen und mich auf neue Abenteuer einzulassen, Die nächste Reise geht in Richung Europa, erster Stopp - Sumatra, Indonesien!



Abenteuer in Timor-Leste

Alle Orte die ich bis jetzt bereist habe waren ja easy peasy : in Australien bin ich mit dem Bus oder Roadtrips rumgereist, in Neuseeland mit einer organisierten Bustour, in Fiji auch mit einer Tour & in Indonesien hat mich und tobi meist ein Shuttlebus von A nach B gebracht.  Timor-Leste ist eine ganz andere Geschichte.. der Tourismus ist trotz einer wunderschönen Natur und netter Leute noch nicht angekommen.


Erst einmal gibt es das Problem dass niemand Englisch versteht, nicht einmal Taxifahrer in der Hauptstadt Dili. Der Lonely Planet mit ein paar Sprachstützen in der nationalen Sprache Tetun wird da zum besten Freund.


Lokaler Transport existiert, keiner weiß aber so genau wann und wo dieser zu finden ist. Die Locals sind grundsätzlich super freundlich und sagen zu allem ja mit einem großem Lächeln, was bei Richtungsfragen nicht sehr hilfreich ist



"Wo ist der bus stop,  rechts?"
"Yes"
"oder links?"
"Yes"
???
Wenn ich es auf Tetun versuche klappt es meistens auch nicht, da jeder kleine Ort seine eigene Sprache hat.




Irgendwie schaffen wir es dann doch zu unseren Bussen und 'Mikrolets' (Minibusse) zu gelangen. Meist ist der Bus nicht nur mit Menschen gefüllt sondern auch mit Reis, Reifen, Gemuse und  manchmal einer Ziege & extra Passagieren auf dem Dach.

















Die Landschaft ist wunderschön mit vielen grünen Bergen und klarem türkisem Wasser. Wir hatten sogar das Glück Affen zu sehen, die man erstaunlicher Weise nicht oft zu Gesicht bekommt. Überall kommen wir uns vor wie etwas ganz besonderes vor, man kann nämlich an einer Hand abzählen wie viele weiße touristen man täglich sehen kann.




Wir hatten eine ziemlich huckelige Reise zum Osten der Insel, die 4 Tage gedauert hat, die sich definitiv ausgezahlt hat. Ganz im Osten befindet sich Jaco Island mit weißem Traumstrand und einer tollen Unterwasserwelt zum Schnorcheln. Im Osten angekommen finden wir jedoch heraus, dass die letzten 8 km zu Jaco nur mit einem Allradantrieb Auto zu entdecken ist. Da wir uns offensichtlich keinen Jeep aus den Rippen schneiden können und in dem Dorf, wo unsere Unterkunft ist, kein Mensch ein Fahrzeug mit 4 Rädern besitzt (wie kommen wir wieder zurück???) entscheiden wir uns zu Jaco zu wandern. 




Am Morgen gehts 2 Stunden den schlaglöcherreichen Weg runter zum Strand, wo wir  den Fischermännern etwas Geld zahlen um uns zu Jaco zu bringen (ca. 20 minuten mit dem Boot). Auf der einsamen Insel angekommen fühlen wir uns wie im Paradies, und zu unserer Überraschung treffen wir andere weiße Touristen! Wir verbringen den Nachmittag zusammen und schnorcheln am bunten Korallenriff. Später bieten uns unsere neuen Freunde eine Mitfahrgelegenheit an für den nächsten Tag - da sagen wir auf keinen Fall Nein! 








Gegen 5 Uhr Abends machen wir uns wieder auf den anstrengenden Weg zu unserer Unterkunft, dh. 2 stunden aufwärts den Berg hoch! Die Fischermänner kommen mit uns, zeigen uns viele Abkuerzungen und bereiten uns halben Weges den besten Snack auf Erden: eine frische Kokosnuss! 



















Am nächsten Morgen checken wir aus in unserem schönen aber einfachem Pousada (altes Regierungsbüro der portugiesischen Kolonie) an der Spitze des Berges und sehen unsere Freunde vom Vortag wieder, mit denen wir uns auf eine 7 stündige Fahrt zurück zur Hauptstadt Dili machen.

Christo Rei Statue in Dili, erinnert ein wenig an Rio de Janeiro
Grausame Weihnachtsdeko vor dem Regierungsgebaeude
Dili Waterfront

Die letzten Tage der Reise inclusive Weihnachten verbringen wir auf Atauro Island, was eine Insel nur 60 Minuten entfernt von Dili ist. Wir relaxen viel oder lesen ein gutes buch, gehen Schnorcheln & erkunden den lokalen Markt. Nach den ersten anstrengenden Reisetagen im Osten haben wir uns die Erspannung definitiv verdient.

na wenn das nicht das perfekte kristallklare Wasser ist :)



Einmal die Woche kommen alle Einwohner der ganzen Insel mit Faehre, Booten und Rollern zum "Zentrum" Beloi zum Markt um getrockneten & gegrillten Fish, Kaffe oder Seaweed zu verkaufen.






















Weihnachten dieses Jahr war mal wieder ganz anders! Irgendwie australisch aber mit timorese Seafood

Sonnenaufgang am 1sten Weihnachtstag
Typisch australisch/british : die peinlichen Papierkronen und schlechte Witze!




yumyumyum


Die halb australisch/halb timorese Familier des Hotelbesizers bereiten uns ein tolles tropisches Weihnachten 


Alles in allem eine sehr interessante Erfahrung Timor-Leste zu bereisen. Es war nicht einfach und jeder Tag war ein Griff in die Überraschungstüte, aber ich habe viel gelernt und weiß unseren westlichen Lebensstandart wieder mehr zu schätzen. Ich habe viel Armut gesehen, aber auch viel Freude und Glitzern in den Augen der Kinder wenn sie ein Foto von ihnen sehen wollen. Erstaunlicherweise haben die Locals uns keine extra hohen Touristenpreise abgenommen, wie jeder andere auch haben wir 25 cent pro Mikroletfahrt im Dorf bezahlt. In Bali hingegen wissen die Locals genau wie man uns Weißen am besten Geld abnimmt.



Maedchen aus Atauro, ganz schick gemacht fuer Weihnachten

Ich würde nicht unbedingt nächstes Jahr wieder das gleiche Reiseziel wählen, aber vielleicht in 20 oder 30 Jahren, um zu sehen was sich geändert hat. Das Land hat so viel zu bieten aber die regieung scheint nur sehr langsam Fortschritte zu machen, ob in sachen wieSauberem Trinkwasser oder Bildung. Timor-Leste ist noch ein sehr junges Land und ist erst seit 15 Jahren eigenständig, nach einer langen Zeit des Bürgerkrieges. Obwohl das Land in Asien liegt und viel näher zu Australien ist als die Touristenmeile Bali, scheint der Tourismus noch nicht ganz in Timor angekommen zu sein. Es scheint auch nicht typisch asiatisch zu sein durch den Einfluss der portugiesischen Kolonien und der vielen verschiedenen Sprachen die dort gesprochen werden (Tetun, Portugiesisch, Indonesisch & viele lokale Sprachen). Es ist auch nicht so billig wie andere Länder ist Süd-Ost Asien, zB. kostet ein Hotelraum pro Nacht 40-60 $US und ein Gästehaus 15-30 $US. Trotzdem finde ich sollten andere Touristen sich auf den Weg Richtung Timor machen und den Schritt wagen ein Land zu bereisen, das noch nicht von Touristen überrant ist. 

Mal sehen was Timor-Leste aus sich macht